Wir reisen am 15. Januar von Kitakami nach Aomori. Die Fahrt dauert ca. drei Stunden und wir werden von kräftigen Schneeböen auf der Autobahn überrascht. Es ist ja eines, verkehrt herum zu fahren (Steuerrad auf der rechten Seite), wenn aber die Strassenbedingungen dazu noch schwierig werden, dann wird es interessant und sicher nicht langweilig. Gegen Mitte Nachmittag erreichen wir Aomori und beziehen unser Hotel. Aomori ist eine mittelgrosse Hafenstadt, die eher praktisch organisiert ist. Für uns stellt sich zunächst mal die Frage, wo wir essen möchten. Denn hier ist alles sehr japanisch. Mit dem Google Übersetzer App auf dem Handy können wir ein Foto von den japanischen Schriftzeichen machen und es wird dann innert kürzester Zeit in unsere Sprache übersetzt. Sehr praktisch! Das japanische Essen verbinden viele mit Sushi. Jedoch essen die Japaner vieles aus kleinen Schüsseln mit Nudeln und vielen Meeresfrüchten/Meerestieren. Zwischendurch gibt es auch mal eine Magenwurst oder sonstige Delikatessen, welche die Grenzen unserer Fantasien überschreiten. Wir halten uns zunächst mal an die Nudelgerichte mit Curry. Diese sind immer sehr lecker! Vegetarier haben es in Japan schwierig. Vegetarismus existiert in diesem Land kaum. Entweder Fleisch oder Fisch. Für unser spätes Mittagessen finden wir ein Steakhouse, das gleich gegenüber unseres Hotels liegt. Als wir uns an den Tisch setzen bekommen wir von der Servicefachfrau keine Serviette, sondern einen riesigen Latz, der uns vor der Grillplatte schützen soll. (S. Bild von Luca in der Galerie)
Aomori ist nun unser Zuhause für die nächsten drei Tage. Wir entscheiden uns, das Skiresort Hakkoda näher anzuschauen. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Auto ins Skigebiet, lösen eine einzelne Fahrt mit der grossen Gondel zum höchsten Punkt. Was wir bis dahin nicht wissen, es wird bei einer Gondelfahrt bleiben. Als wir oben die Bergstation verlassen, stürmt es so heftig, dass es wirklich sehr ungemütlich wird. Irgendwie fahren wir mit den Skier die ersten 100 Höhenmeter den roten Pfosten nach, bis sich das Wetter etwas beruhigt und wir in die Baumzone kommen. Ab der Baumzone werden wir von hüfttiefem Pulverschnee überrascht. Weiter unten stellen wir fest, dass in der Baumzone ein antikes Modell eines Sessellifts gemütlich seine Runden dreht. Man stelle sich ein Sessellift für jeweils zwei Personen vor. Gesessen wird auf einer Holzbank und einen Sicherheitsbügel kann man sich nur wünschen. Die Geschwindigkeit können wir als sehr gemütlich einstufen. Die Sessellifte in Europa sind da deutlich mit höherer Geschwindigkeit unterwegs. Wir entscheiden uns für den schon fast museumsträchtigen Sessellift und fahren mehrere Male, bis sich der Hunger bemerkbar macht und wir uns ein feines Curry mit Reis gönnen. Nach dem Mittagessen gibt es die ein oder andere Abfahrt zum Schluss, bis wir zurück nach Aomori fahren und uns in einem Sportgeschäft kleine Thermosflaschen für Skitouren kaufen.
Am 17. Januar wollen wir nochmals in dasselbe Skigebiet. Als wir aber mit dem Auto zum Parkplatz fahren, sehen wir, dass das Militär für den heutigen Tag ein Skirennen geplant hat. Wir steigen nicht mal aus, sondern entscheiden uns, oben bei der Onse unsere erste, kleine Skitour hier in Japan zu machen. In einer Stunde schaffen wir 120hm. Spuren in tiefem Schnee braucht enorm Ressourcen. Die anschliessende Abfahrt durch den Wald bereitet sehr grosses Vergnügen.
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